Die Nachhallzeit T60 beschreibt, wie lange ein Schallereignis im Raum nachklingt. Für Besprechungsräume werden häufig 0,4–0,6 Sekunden angestrebt, für Klassenräume 0,6–0,8 Sekunden. Statt auf Klatsch-Tests zu vertrauen, helfen einfache Messungen, ergänzt durch subjektive Eindrücke, eine stimmige Balance zwischen Klarheit, Lebendigkeit und Konzentrationsfähigkeit sicherzustellen.
Messungen nach ISO 354 und Einstufungen gemäß ISO 11654 übersetzen Frequenzkurven in bekannte Kennzahlen wie αw oder NRC. Entscheidend ist nicht nur der Materialwert, sondern auch Montageart, Luftspalt und Flächenanteil. Häufig steigert ein kleiner Abstand zur Rohdecke die Wirkung deutlich, während gezielte Platzierung die gefühlte Ruhe stärker verbessert als bloß mehr Quadratmeter.
Vor der Produktwahl lohnt sich ein Rundgang mit Mess-App, Checkliste und offenen Ohren: Wo entstehen Störgeräusche, wie reflektieren Glasflächen, was leistet vorhandenes Mobiliar? Auch Nachbarn, Lüftung oder Maschinen beeinflussen das Klangbild. Diese Erkenntnisse führen zu gezielten Maßnahmen, die Budget, Bauzeit und Wirkung sinnvoll ausbalancieren, statt pauschal überall maximale Dämpfung vorzusehen.
Demontierbare Raster, verdeckte Unterkonstruktionen oder leichte Inseln verkürzen Bauzeiten, reduzieren Abfall und erlauben spätere Anpassungen. Vorfertigung, präzise Zuschnitte und klare Schnittstellen zu Sprinklern, Beleuchtung und Lüftung verhindern Nacharbeiten. Wer auf emissionsarme Produkte, staubarme Verarbeitung und rückbaubare Verbindungen achtet, schafft nicht nur Ruhe, sondern auch eine wohngesunde Baustelle und verlässliche Betriebssicherheit.
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